Bereich Bewegungsfähigkeit Diese und ähnliche Fragen werden im Bereich Bewegungsfähigkeit thematisiert. Dazu zählt auch das Thema Rhythmus: jedes Leben ist von Beginn im Mutterleib an (z.B. Herzrhythmus der Mutter) von bestimmten Rhythmen geprägt und entwickelt einen eigenen (Lebens) Rhythmus. Im Laufe unseres Lebens gerät vieles von unserem ursprünglichen Gefühl für Rhythmus in den Hintergrund oder geht fast ganz verloren. Rhythmusübungen können dieses Gefühl wieder erwecken und helfen mit, Strukturen im Leben zu setzen. Über eine äußere Strukturierung zu einer inneren Struktur zu gelangen ist das übergeordnete Ziel einer Rhythmusschulung. Auch hier geht es nicht um ausgeklügelten, komplizierten Übungen gerade die einfachen, ursprünglichen Formen sind für hier das Richtige! Zusammen mit den Teilnehmern einmal einen (einfachen) Rhythmus klatschen und sie dann allein weiterklatschen lassen. Oder den Rhythmus einer Musik mit klatschen und den Rhythmus beibehalten, wenn die Musik zu Ende ist. Mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte in einem bestimmten Rhythmus trommeln, die anderen machen vielleicht einfach mit (oder vielleicht verändert oder erweitert). Klatschen und stampfen mit den Händen und den Füßen gleichzeitig, abwechselnd oder etwas verschiedenes. Auch mit Klanginstrumenten lassen sich vielfältige Rhythmusübungen umsetzen. Ein weiterer Aspekt in diesem Themenbereich ist die Atmung. Bewegen und Atmen gehören zusammen. Viele Menschen atmen oft zu flach oder halten bei Anstrengungen die Luft an. Atmen unterstützt die Bewegung und Bewegungsübungen unterstützen die Atmung. Atemübungen bedeuten eine Vitalisierung des gesamten Organismus und beeinflussen unmittelbar das Wohlbefinden. Die Bewohnerrinnen und Bewohner müssen so oft es geht zum "Atmen" aufgefordert werden: am offenen Fenster z.B. ein paar mal tief Aus und Einatmen. Man beginnt immer mit dem tiefen Ausatmen, der Impuls zum Einatmen kommt von alleine! Gerade alte Menschen atmen oft nicht genügend aus, so dass zuviel verbrauchte Restluft in den Lungen verbleibt und nicht genügend sauerstoffreiche Frischluft in den Körper gelangt. Vertiefen kann man solche Übungen z.B. dadurch, dass die Arme beim Ausatmen vor der Brust verschlossen, beim Einatmen weit geöffnet werden. Eine lebensstärkende "Sauerstoffdusche" aktiviert den gesamten Organismus und das Gehirn! Ein letzter Punkt, der hier angesprochen werden soll, bezieht sich auf "Haltung" Gerade bei alten Menschen, die die meiste Zeit des Tages sitzend verbringen, hat die "schlechte Haltung" früherer Jahre (wir sitzen alle mit mehr oder weniger schlechter Haltung wie mit rundem Rücken, hängenden Schultern, schlaffem Bauch) häufig zu kraftloser Muskulatur und verfestigtem Rundrücken geführt, der sich kaum mehr ganz Aufrichten lässt. Aber damit diese Haltung nicht noch schlechter wird und die Folgeerscheinungen (wie z.B. Behinderung der Atmung durch eingesunkenen Brustkorb) noch gravierender werden, sind regelmäßige und häufige Übungen für den Rücken und Hinweise zum Aufrichten und Geradesitzen unablässig. Wobei meist zunächst einmal erst behutsam das Gefühl für den eigenen Rücken geweckt werden muss: so sind einfache Massagegriffe in der Schulter Nackenpartie und Ausstreichungen der gesamten Rückenfläche bestens geeignet, die Aufmerksamkeit auf diese Körperregion zu lenken und verspannte Muskeln ein bisschen zu lockern. Äußere Haltung und innere Haltung sind eng verbunden und ein äußeres "Kopfhoch" geht auch oft einher mit einem inneren Aufrichten. |
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