Bereich Bewegungsapparat Aber am besten wäre es, nicht nur einmal in der Woche ein Riesenprogramm zu absolvieren, sondern täglich lieber ein bisschen! Und auch hier müssen es nicht komplizierte Übungen sein! Man kann mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ein kleines Programm zusammen stellen, in dem jede der großen Muskelgruppen (Schultern/Arme, Hände, Rücken, Bauch, Gesäß, Hüfte, Beine, Füße) beansprucht und alle Gelenke einfach bewegt werden. Das Ziel sollte sein, dass die Menschen angeregt werden, jeden Tag selbst zu üben, nicht, dass immer mit jemandem das Programm durch gearbeitet wird. Nach einiger Zeit müsste (idealerweise) die Erinnerung an das "Training "genügen, damit sie es durchführen. Vielleicht lassen sich auch auf Anregung der Mitarbeiter hin einige Bewohnerinnen und Bewohner für eine tägliche "Gymnastik-Viertelstunde" zusammenfinden. Auch bei bettlägrigen Patientinnen und Patienten ist die körperliche Aktivierung dringend notwendig, wenn ein allgemeiner Abbau nicht sehr rasch vonstatten gehen soll. Nicht allein das knitterfreie und fleckenlose Bettlaken trägt zur Entlastung des Patienten bei, sondern positive Zuwendung und Anteilnahme, körperliche Empfindungen und einfachste Bewegungsübungen wie Arme heben und senken, Faust öffnen und schließen, Kopf drehen, Beine anziehen und strecken. Auch Bettlägrige müssen nicht zur Bewegungslosigkeit verdammt sein nur brauchen sie noch mehr als andere die Anregung von außen! Verwirrte können oft nur sehr schwer (oder gar nicht) "abstrakte" Gymnastikübungen nachvollziehen. Eine gute Möglichkeit der Aktivierung besteht darin, altvertraute Gebrauchsbewegungen zu Hilfe zu nehmen. Staubwischen (Schulter/Arm-Bereich), Putzlappen auswringen (Hände und Finger) oder Wäscheaufhängen (Rücken und Bauch): die Aufforderung, so zu tun, als ob, weckt über die vertrauten Bilder noch vorhandene Bewegungsmuster und bietet genügend Anlässe für vielfältige Bewegungsübungen. |
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